
Warum niemand Israel stoppt – und warum das brandgefährlich ist
Israel greift Ziele in fremden Ländern an, bombardiert Stellungen im Jemen, eliminiert Hamas-Führer in Katar, attackiert Hisbollah-Positionen im Libanon und führt Schläge in Syrien durch. In den palästinensischen Gebieten sind Luftangriffe ohnehin tägliche Realität. All das passiert offen, sichtbar und mit Ansage. Doch die Frage, die immer wieder bleibt, warum lässt sich das die Welt gefallen? Warum nehmen Länder es hin, dass ein Staat militärisch auf ihrem Boden agiert, als gäbe es keine Souveränität mehr?
Die Antwort ist hart, aber einfach. Israel kann es sich leisten, weil es die Macht dazu hat und weil die betroffenen Länder zu schwach, zu abhängig und zu gespalten sind, um eine entschlossene Antwort zu geben.
Militärische Übermacht
Israel verfügt über eine der modernsten Armeen der Welt. Präzisionswaffen, Drohnen, Geheimdienstnetzwerke, dazu nukleare Fähigkeiten, die zwar nicht offiziell zugegeben, aber von niemandem bestritten werden. Dem steht kein arabischer Staat gegenüber, der militärisch in der Lage wäre, ernsthaft zurückzuschlagen. Syrien ist vom Bürgerkrieg zerfressen, der Libanon steckt in Dauerkrisen, Jemen ist am Boden. Jeder weiß, ein Krieg gegen Israel ist nicht zu gewinnen also bleibt es beim ohnmächtigen Protest.
Politische Abhängigkeit
Viele dieser Länder hängen an westlichen Geldflüssen, an Hilfen oder an Allianzen, die sie nicht riskieren wollen. Katar etwa ist Gastgeber großer US-Militärbasen. Ein offener Bruch mit Israel würde automatisch auch ein Konflikt mit den USA bedeuten, ein Preis, den niemand zu zahlen bereit ist. Der Libanon ist finanziell bankrott, Syrien international isoliert, Jemen schlicht zu schwach. Wer keine Macht hat, hat auch keine Handlungsoptionen.
Arabische Zersplitterung
Früher gab es eine gemeinsame arabische Front gegen Israel. Heute sind die arabischen Staaten gespalten, manche haben sogar Annäherungen gesucht, wie die Abraham-Abkommen zeigen. Wer Israel heute frontal angreift, steht allein da. Die Solidarität ist oft nur noch Symbolik für die eigene Bevölkerung, während hinter den Kulissen längst andere Allianzen zählen.
Rückendeckung durch den Westen
Israels Stärke basiert nicht nur auf eigener Macht, sondern auch auf der fast bedingungslosen Unterstützung durch die USA und, in abgeschwächter Form, durch europäische Regierungen. Jeder Schlag wird mit dem Label „Selbstverteidigung“ versehen. Wer sich dagegen wehrt, gilt schnell als Terrorpate. Dieses asymmetrische Machtverhältnis sorgt dafür, dass Israel ohne Angst vor echten Konsequenzen agieren kann.
Die Ohnmacht der Anderen
Die Folge, Länder, die auf ihrem eigenen Boden getroffen werden, bleiben machtlos. Sie verurteilen, sie protestieren, manchmal ziehen sie Botschafter ab, doch echte Reaktion bleibt aus, nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil sie nicht können. Ihre Ohnmacht ist der Nährboden für Israels Aggressivität.
Warum das brandgefährlich ist
Ein Staat, der sich anmaßt, in mehreren Ländern gleichzeitig militärisch zuzuschlagen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, stellt das Völkerrecht offen infrage. Israel beweist gerade, dass internationale Regeln bedeutungslos sind, wenn Macht und Rückendeckung groß genug sind. Das sendet ein fatales Signal in die Welt, wer stark genug ist, darf tun was er will.
Das ist brandgefährlich, denn es zerstört die Idee internationaler Ordnung und befeuert eine Spirale, in der immer mehr Staaten glauben, sich selbst das Recht zu nehmen. Am Ende steht nicht mehr Sicherheit, sondern noch mehr Krieg.
Israel greift an, weil es kann. Die anderen schweigen, weil sie nicht können und der Westen deckt dieses Spiel, weil er will. Solange sich an diesem Dreieck nichts ändert, wird es keine Grenzen geben und die Welt muss sich fragen, was es am Ende noch wert ist, von internationalem Recht oder Demokratie zu sprechen.
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