6. Oktober 2025
Serge menga

Serge Menga – Zwischen unbequemer Wahrheit und öffentlicher Diffamierung

Herkunft und Werdegang

Serge Nathan Dashnim Menga Nsibu wurde am 4. April 1977 in Kinshasa geboren. In den ersten Lebensjahren lebte er in verschiedenen Ländern (Kongo/Zaire, Frankreich, Schweiz, Belgien, Niederlande), bis er im Alter von elf Jahren nach Deutschland kam. Seine Familie kehrte allerdings später in den Kongo zurück, Serge aber blieb vermittelt in eine deutsche Pflegefamilie. Er machte eine Ausbildung zum Energieelektroniker und arbeitete unter anderem als DJ („Nathan Dash“) und später unter anderen Tätigkeiten.

Heute ist er verheiratet, hat vier Kinder und lebt in Essen‐Rüttenscheid.

Serge Menga ist eine der Stimmen in Deutschland, die man entweder schätzt oder ablehnt. Der Mann, der als Kind aus dem Kongo nach Deutschland kam, der in Essen eine neue Heimat fand, eine Ausbildung machte, vier Kinder großzieht und dennoch nie vollständig „dazugehören“ durfte, hat sich über die Jahre zu einem politischen Aktivisten entwickelt. Er spricht laut, direkt, ungeschliffen und genau das ist es, was ihn für viele Menschen glaubwürdig macht.

Bekannt wurde Menga durch Videos, in denen er Missstände klar benannte, die sexuellen Übergriffe von Köln, die Frage nach Integrationswilligkeit, den Umgang mit Kriminalität, millionenfach wurden seine Worte gesehen und geteilt. Für seine Befürworter ist er jemand, der ausspricht, was andere denken, sich aber nicht trauen zu sagen. Für seine Kritiker ist er ein Populist, der Ängste schürt und Migranten pauschal unter Generalverdacht stellt.

Wer ihn unterstützt

Seine Unterstützer sind vor allem Bürger, die sich von der etablierten Politik nicht mehr vertreten fühlen. Menschen, die erleben, dass Integration im Alltag nicht funktioniert, die Kriminalität in ihren Vierteln wahrnehmen und deren Sorgen von Politikern oft mit dem Hinweis auf „Einzelfälle“ abgetan werden. Sie schätzen, dass Menga nicht im diplomatischen Ton spricht, sondern im Klartext. Für sie ist er ein Beweis, dass jemand mit eigener Migrationserfahrung auch kritisch sein darf, vielleicht sogar kritischer als viele Deutsche.

Viele sehen in ihm das, was Politik längst verloren hat, Authentizität. Sie hören keinen glattgebügelten Funktionär, sondern einen Mann, der aus Erfahrung spricht. Sie nehmen seine Wut ernst, weil sie ihre eigene widerspiegelt und sie sehen in den Angriffen auf ihn die Bestätigung, dass kritische Stimmen in Deutschland sofort diffamiert, lächerlich gemacht oder mundtot erklärt werden. Für sie ist Menga ein Symbol dafür, dass Meinungsfreiheit längst nicht mehr selbstverständlich ist.

Wer ihn kritisiert

Auf der anderen Seite stehen Medien, politische Gegner und Teile der Öffentlichkeit, die Menga scharf ablehnen. Sie werfen ihm Populismus, Vereinfachung und das Schüren von Ressentiments vor. Seine Videos seien emotional, aber nicht differenziert, er übertreibe, verallgemeinere und spiele mit Ängsten. Für sie ist er kein Aufklärer, sondern ein Brandstifter, der Stimmungen verstärkt, die ohnehin schon vergiftet sind.

Diese Kritiker haben ihre Mechanismen, sie stellen ihn in eine Ecke, oft zwischen rechtspopulistischen Parteien und angeblichen Hetzern. Sie reduzieren seine Botschaften auf Schlagzeilen, machen ihn zur Karikatur. Genau dadurch versuchen sie, ihn für ein breiteres Publikum unglaubwürdig zu machen. Dass er nie Mandate erringen konnte, dass seine Kandidaturen scheiterten, wird als Beweis dafür genutzt, dass er politisch irrelevant sei.

Wahrheit oder Verschleierung?

Zwischen diesen Lagern liegt die Wahrheit, die unbequem ist. Serge Menga hat keine perfekte Programmatik, keine durchdachten politischen Strategien für komplexe Probleme, aber er hat eine Stimme, die von vielen Menschen gehört wird, weil sie ihre Lebensrealität widerspiegelt. Dass diese Stimme von manchen mit allen Mitteln zum Verstummen gebracht werden soll, sagt mehr über den Zustand der Demokratie aus als über ihn selbst.

Kritiker, die ihn mundtot machen wollen, zeigen genau das, was sie ihm vorwerfen, Undifferenziertheit und Intoleranz. Wer jede unbequeme Meinung als „Hetze“ diffamiert, verlässt selbst den demokratischen Boden. Demokratie lebt nicht vom Schweigen, sondern von Rede und Gegenrede. Wer Andersdenkende lächerlich macht, statt sich mit ihnen auseinanderzusetzen, ist kein Demokrat, sondern ein Verwalter der eigenen Blase.

Fazit

Serge Menga bleibt eine streitbare Figur. Er ist kein klassischer Politiker, aber ein politischer Aktivist, der die Wunden der Gesellschaft offenlegt. Seine Unterstützer sehen in ihm einen Aufklärer, seine Gegner einen Hetzer. Doch am Ende zeigt der Umgang mit ihm vor allem eines, wie schlecht dieses Land inzwischen darin ist, mit kritischen Stimmen umzugehen. Wer wie Menga die Wahrheit unbequem ausspricht, läuft Gefahr, nicht nur kritisiert, sondern systematisch diskreditiert zu werden. Das ist keine Stärke einer Demokratie, sondern ein Symptom ihrer Schwäche.

🔔 Verpasse keinen Beitrag!


Mit der Anmeldung akzeptierst du unsere Datenschutzerklärung.

Der Autor

Copyright © WebWerk Bulgarien. Alle Rechte vorbehalten.
Zurück