
Renten-Soli, die perverse Idee, die Alten für Staatsversagen zahlen zu lassen
Es gibt Momente, in denen man sich nicht mehr mäßigen darf, weil Mäßigung nichts anderes wäre als ein Verrat an der Wahrheit. Der sogenannte „Boomer-Soli“, diese absurde Idee, Rentner schon ab 1000 Euro Alterseinkünften mit einer Sonderabgabe zu belasten, ist genau so ein Moment. Er offenbart die ganze Schamlosigkeit einer politischen und akademischen Klasse, die seit Jahrzehnten nichts anderes tut, als Missmanagement und Feigheit hinter wohlklingenden Schlagworten zu verstecken. Jetzt, da das System in die Knie geht, soll wieder einmal nicht bei denen geholt werden, die wirklich im Überfluss leben, sondern bei jenen, die ihr ganzes Leben geschuftet, eingezahlt und vertraut haben.
Es ist nichts anderes als ein Betrug an den Einzahlern. Jahrzehntelang haben Menschen ihre Arbeitskraft geopfert, in der Hoffnung auf ein Mindestmaß an Sicherheit im Alter, stattdessen werden sie behandelt wie eine Belastung, ein Kostenfaktor, den man am besten noch weiter schröpft. Man wagt es tatsächlich, 1000 Euro, eine Summe, die kaum reicht, um die Grundbedürfnisse zu decken, als Schwelle für eine neue Abgabe zu definieren. Man wagt es, Menschen, die mit jedem Cent haushalten müssen, mit einem zusätzlichen Griff in die Tasche zu bestrafen. Und all das, weil die Politik über Jahrzehnte zu feige war, die wirklich Wohlhabenden angemessen zu belasten, Steuerlöcher zu stopfen, Kapitalerträge vernünftig einzubeziehen und Privilegien für Reiche zu beseitigen.
Man muss es so deutlich sagen, wer solche Vorschläge macht, ist kein neutraler Wissenschaftler, kein nüchterner Experte. Es sind abscheuliche Kreaturen, die ihre Karriere darauf aufbauen, immer nach unten zu treten und immer bei den Schwächsten zuzugreifen. Sie verstecken sich hinter Statistiken und Modellrechnungen, doch die Menschen, die davon betroffen wären, sind keine Zahlenreihen, sondern reale Existenzen. Alte Menschen, die nicht mehr ausweichen können, die nicht noch einmal bei Null anfangen können, denen man die Würde im Alter nimmt. Wer so handelt, wer solche Ideen in die Welt setzt, verdient nichts anderes als Verachtung.
Dieses Land hat nicht zu wenig Geld, es hat zu viel Gier an den falschen Stellen und zu viel Angst, sich mit den Mächtigen anzulegen. Jahrzehntelange Untätigkeit, politische Unfähigkeit und bewusstes Wegsehen werden jetzt auf dem Rücken derer abgeladen, die ihre Pflicht erfüllt haben und darauf vertraut haben, dass der Staat seine Pflicht ebenfalls erfüllen würde. Stattdessen bekommen sie die Quittung, neue Abgaben, neue Demütigungen, neue Beweise dafür, dass man in diesem System nicht als Mensch, sondern nur noch als Melkkuh gesehen wird.
Es ist ekelerregend, dass man überhaupt auf die Idee kommt, Rentner ab 1000 Euro zur Kasse zu bitten. Es ist eine Bankrotterklärung des politischen Denkens, ein Schlag ins Gesicht all jener, die noch an Gerechtigkeit geglaubt haben. Wer das fordert, stellt sich selbst ins moralische Abseits, er zeigt, dass er kein Verantwortungsgefühl kennt, keine Solidarität, keine Ehrlichkeit. Er zeigt, dass er nichts anderes ist als ein Parasitengeist, der sich vom Leid der Schwachen nährt.
Und deshalb bleibt nur eines zu sagen, solche Vorschläge sind nicht nur falsch, sie sind widerwärtig. Und die Menschen, die sie formulieren, verdienen nicht Respekt oder Verständnis, sondern offene, laute, unmissverständliche Verachtung.
Lesen Sie auch:
https://www.webwerk-bg.com/die-rentenbesteuerung/