6. Oktober 2025
Fake posts

Digitale Volksverblödung – Facebook als Müllhalde der menschlichen Leichtgläubigkeit

Wer heute seine Facebook-Timeline öffnet, betritt kein soziales Netzwerk mehr, sondern eine digitale Müllkippe. Dort stapeln sich die immergleichen Pseudo-Sensationen, Bilder von Menschen, die nie existierten, „unglaubliche Geschichten“, die von nie geschriebenen Drehbüchern stammen, und Videos, die mit einer Halbwertszeit von exakt drei Sekunden durch die Köpfe flimmern. Facebook ist längst kein Ort für Begegnung, sondern eine Endlosschleife aus Klickködern, die nicht einmal mehr den Anspruch erheben, echt zu wirken. Die Absurdität ist: Es reicht trotzdem.

Denn die Masse glaubt alles. Jedes zusammengeschusterte KI-Foto, das einen alten Mann mit traurigen Augen zeigt, dazu ein Text wie „Sein Sohn verließ ihn nach 30 Jahren und dann geschah DAS“ und schon fluten Mitleidsbekundungen und Herzchen-Emojis die Kommentarspalten. Niemand fragt, ob es diese Person überhaupt gibt. Niemand hinterfragt, warum ein angeblich schockierender Skandal genau in dieselbe grammatikalische Schablone gegossen ist wie tausend andere Posts. Es ist völlig egal, solange das Gefühl stimmt.

Das ist das eigentliche Gift, nicht die Fakes selbst, sondern die geistige Faulheit, die sie füttert. Kritisches Denken ist anstrengend, also klickt man lieber. Hinterfragen tut weh, also teilt man. Am Ende wird nicht Realität weitergegeben, sondern kollektive Selbsttäuschung. Millionen Menschen verwandeln sich so in kostenlose Werbeträger für Content-Schrott. Das nennt man dann „soziales Netzwerk“.

Und der Algorithmus? Er lacht sich kaputt. Er belohnt genau das, was am dümmsten, plattesten und billigsten ist. Je schiefer das Fakefoto, je dümmer die Schlagzeile, desto höher die Reichweite. Wahrheit hat keine Chance, weil sie langweilig ist, Differenzierung zieht nicht, weil sie Zeit kostet, Fakten stören, weil sie nicht glitzern. In dieser Logik sind Lügen schlicht rentabler.

Man könnte das alles für eine vorübergehende Phase halten, doch das ist Wunschdenken. Die digitale Volksverblödung hat längst den Status einer Epidemie erreicht. Wer jahrelang mit solchem Schrott gefüttert wird, verliert das Gespür für Wirklichkeit. Die Leute leben in einer Scheinwelt aus Mitleidstränen und Empörungsstürmen, in der die nächste frei erfundene Sensation wichtiger ist als jede reale Nachricht. Das ist nicht nur peinlich, es ist brandgefährlich.

Bleibt die Frage, merkt das keiner? Doch, ein paar merken es, aber sie sind in der Minderheit und sehen zu, wie der Rest der Gesellschaft im Takt der Herzchen-Emojis ins geistige Koma sinkt. Wer noch bei Verstand ist, kann nur eines tun, ignorieren, den Schrott entlarven, die eigene Timeline von Müll befreien. Alles andere ist Komplizenschaft.

Denn am Ende ist es simpel, wer den Dreck teilt, ist Teil des Drecks.

Und jetzt das eigentliche Trauerspiel, wenn dann jemand wie ich seine Freizeit opfert, seriös recherchiert, die Dinge klarstellt, Fakten auf den Tisch legt und Texte schreibt, die informieren und zum Nachdenken anregen sollen, dann ist das plötzlich nichts wert. Kein Like, kein Teilen, keine Aufmerksamkeit. Zu anstrengend für die meisten Gehirne, zu unbequem für die, die lieber weiter im Wattebausch der Illusion leben. Manche haben auch schlicht Angst, weil Wahrheit ansteckend ist und wer sie weiterträgt, riskiert Diffamierung, Abwertung, Spott.

Das ist die bittere Realität, während der letzte Mist tausendfach geteilt wird, bleibt die unbequeme Wahrheit unbeachtet liegen. Verrückt, aber so läuft es, traurig aber wahr. Facebook und Co. haben euch genau dahin gebracht. Ein Volk von Klickzombies, das lieber den nächsten Fake teilt, als sich mit etwas Echtem auseinanderzusetzen.

Vielleicht ist es sinnlos, dagegen anzuschreiben. Vielleicht verschwende ich meine Zeit, während der Rest schon längst nicht mehr erreichbar ist. Dann nutze ich sie besser, trinke einen guten Wein, schaue aufs Meer und genieße die Freiheit, die mir bleibt. Denn für alle, die nur noch Herzchen unter KI-Bilder setzen, gibt es keine Rettung mehr.

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