6. Oktober 2025
Doppelmoral

Wie der Westen an seiner eigenen Moral verreckt

Über Ukraine, Gaza, Klima, Konsum – und das schmutzige Spiel mit der sauberen Haltung


Es ist ein Schauspiel von biblischer Absurdität, das sich derzeit auf der Weltbühne abspielt – und der Westen hat die Hauptrolle im schlechtesten Theaterstück der Menschheitsgeschichte übernommen. Der Titel? „Moral First – solange es uns nicht wehtut.“

Während in Talkshows feierlich Menschenrechte beschworen werden, liefern wir Panzer in Kriegsgebiete. Während Klimaaktivisten Autobahnen blockieren, steigen Politiker nach dem TV-Statement in ihren Privatjet. Und während die westliche Gesellschaft sich als ethische Supermacht inszeniert, wählt sie mit jeder Kaufentscheidung das genaue Gegenteil. Willkommen im Zeitalter der postfaktischen Selbstbeweihräucherung.


Ukraine vs. Gaza – Zwei Kriege, zwei Maßstäbe

Als Russland 2022 die Ukraine überfiel, überschlug sich der Westen vor Solidarität. Fahnen wehten, Profile wurden blau-gelb eingefärbt, und das Mantra lautete: „Wir stehen an der Seite der Freiheit.“ Milliarden an Waffenlieferungen, Sanktionen, Boykotte – die Moral stand Gewehr bei Fuß.

Doch als in Gaza Bomben fielen, als Hilfsorganisationen von Völkermord sprachen und ganze Straßenzüge in Schutt und Asche gelegt wurden, da war plötzlich alles… komplizierter. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung. Punkt. Wer es wagte, die Eskalation zu kritisieren, wurde verdächtigt, antisemitisch zu sein.

Zwei Kriege, zwei Narrative:

  • Ukraine = Verteidiger der Freiheit

  • Gaza = Terrornest mit Kollateralschäden

Dass in beiden Fällen unschuldige Zivilisten sterben, Kinder traumatisiert werden, Städte zerstört werden – das scheint zweitrangig, wenn das politische Framing passt. Moral nach Laune. Ethik auf Zuruf.


Klimaschutz vs. Konsumrausch – Die Heiligkeit der Heuchelei

„Klimaschutz ist das Gebot unserer Zeit“, hört man von Bühnen, Bildschirmen und Bildungsministerien. Greta wird hofiert wie eine moderne Jeanne d’Arc, Schüler streiken fürs Klima, und jede Partei, die etwas auf sich hält, pflastert ihre Programme mit grünen Schlagworten.

Doch blicken wir in die Realität, wirkt das Ganze wie ein kollektives Satireprojekt:

  • Kreuzfahrtschiffe verpesten das Meer, während man an Bord Bio-Bananen serviert.

  • Influencer fliegen im Monat öfter als ein Zugführer Schicht hat – aber posten stolz ihre „veganen Tage“.

  • Städte verbieten Plastikstrohhalme, aber subventionieren den Flugverkehr mit Millionen.

Das westliche Motto:
„Rette die Welt – aber bitte ohne auf Komfort zu verzichten.“

Wir drucken Ökosiegel auf Verpackungen, die um die halbe Welt geflogen sind. Wir verbieten Dieselautos, aber bauen neue Flughäfen. Wir diskutieren über Heizungen, aber ignorieren die Massentierhaltung – obwohl sie mehr Emissionen verursacht als der gesamte Verkehr.

Die Klimabewegung ist längst zu einem religiösen Ritus verkommen: Man bekennt sich öffentlich – und sündigt privat. Hauptsache, das Posting stimmt.


Das Empire der selektiven Empörung

Im Westen ist Empörung ein Geschäftsmodell. Doch sie funktioniert selektiv. Ein paar Beispiele:

  • Kinderarbeit in Afrika? Schlimm – aber hey, das neue iPhone ist da.

  • Ausbeutung in Textilfabriken? Tragisch – aber die Fast-Fashion-Aktion bei H&M ist einfach zu gut.

  • Hunger in der Welt? Schockierend – aber bitte kein Glyphosat-Verbot, sonst steigt der Preis für Grillfleisch.

Was zählt, ist die mediale Inszenierung, nicht der tatsächliche Inhalt. Emotion schlägt Information. Haltung ersetzt Handlung.

Und wehe dem, der den Vorhang anhebt und fragt:

„Was tun wir eigentlich wirklich? Was bewirken wir?“

Er wird niedergeschrien, gecancelt, diskreditiert – denn der neue Humanismus duldet keine Selbstreflexion.


Die feige Verlogenheit der westlichen Politik

Regierungen, die den moralischen Zeigefinger heben, verkaufen gleichzeitig Waffen in Krisengebiete, handeln mit autoritären Regimen und lagern schmutzige Industrien aus, um zu Hause „sauber“ dazustehen.

China ist Menschenrechtsverletzer? Ja, aber auch Handelspartner.
Saudi-Arabien köpft Homosexuelle? Ja, aber liefert Öl.
Afrikanische Staaten sind korrupt? Vielleicht – aber dort wird unser Elektroschrott recycelt.

Die westliche Strategie:
➡ Moral predigen, solange sie profitabel ist.
➡ Wegschauen, wenn es unbequem wird.
➡ Und alles schön verpacken in Diversity, Empowerment und grüne Zukunftsversprechen.


Fazit: Die Maske fällt – und das Gesicht dahinter ist hässlich

Wir leben in einer Zeit, in der das Richtige sagen wichtiger ist, als das Richtige tun. In der Moral zur Ware geworden ist. In der Empörung der Ersatz für Engagement ist – und Haltung nichts mehr kostet.

Der Westen liebt seine eigene Moral – so lange sie nicht am eigenen Lebensstil kratzt.
Er kämpft für Frieden, solange es Raketenlieferungen betrifft.
Er schützt das Klima, solange der Flug in die Toskana bleibt.
Er verteidigt Menschenrechte, solange der Täter nicht am eigenen Bankkonto hängt.

Die Doppelmoral ist nicht der Fehler im System. Sie ist das System.

Und solange wir das nicht erkennen – oder schlimmer: es wissen und weitermachen –
sind wir alle Komplizen im großen Spiel der Selbstzerstörung.

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