7. Oktober 2025

Ich setze an, wo andere wegschauen.

BERND LANGE

Publizist & Herausgeber

Ich bin Bernd Lange, Jahrgang 62, Publizist, Herausgeber und Hobbyautor. Bis 2019 war Berlin mein Revier, beruflich in jeder Ecke unterwegs, vom glänzenden Schaufenster bis ins Hinterzimmer. Dann der Schnitt, Burgas, Schwarzes Meer. Nicht Flucht, sondern Entscheidung. Abstand, Luft und Unabhängigkeit. Ich schreibe nicht, um gemocht zu werden, sondern um aufzuwecken. Mein Leitsatz bleibt, ich schlage auf den Keil, bis es knackt.

Was mich antreibt, ist einfach, Fakten vor Parolen. Ich verlange Belege, nenne Quellen, prüfe Kausalitäten. Ich lege frei, was sonst dekoriert wird. Politik und Wirtschaft, Pharma und Krieg, Korruption und die Bürokratien, die alles zusammenhalten. Reden ist frei oder es ist nichts wert. Zensur und Framing sind rote Linien.

Worin ich stark bin, in Analyse und Verknüpfung. Ich erkenne Muster, die im Rauschen untergehen, und verbinde Punkte, die man nicht verbinden soll. Ich halte Druck aus, scheue Konfrontation nicht. Mein Stil, knapp, präzise, ohne Füllwatte. Ich arbeite, bis eine Recherche trägt. Und wenn neue Fakten die Lage drehen, korrigiere ich, dem Leser gegenüber fair, mir selbst gegenüber streng. Der Ortswechsel nach Bulgarien war genau dafür nötig, klare Sicht statt Nähe, die blind macht.

Ich kenne meine Schwächen. Floskeln machen mich ungeduldig, dann wird der Ton hart. Institutionen begegne ich mit Grundskepsis, darum staffele ich Gegenquellen gegen meinen eigenen Bias. Ich kann mich verbeißen, bis mir die Zeit davonläuft. Delegieren fällt mir schwer, ich mag Kontrolle und Werkzeuge ohne Zierrat. Rhetorisch bin ich scharfkantig, wer Weichspüler erwartet, wird enttäuscht.

Was mich triggert ist Schönrederei, Presse-Sprech, ideologisches Framing und der soziale Lärm großer Meinungen ohne kleine Belege. Was ich schätze, Gegenargumente mit Quellen, klare Sprache, klare Zahlen. Menschen, die erst prüfen und dann reden.

Wie man mit mir arbeitet? Mit Evidenz, nicht mit Bauch. „Weiß ich nicht“ ist eine ehrliche Antwort, ich respektiere sie. Widerspruch ist willkommen, solange er sauber begründet ist. Wer mich überzeugen will, bringt Daten, Primärquellen und einen Widerspruchstest, was würde die These widerlegen?

Ich schreibe für wache Leser, nicht für Applaus. Wer bequeme Narrative sucht, wird sich hier unwohl fühlen. Wer belastbare Wahrheit will, auch wenn sie wehtut, bekommt sie. Unverstellt, bis die Maske fällt.

Ich schreibe, weil ich nicht anders kann. Schreiben ist für mich kein Hobby und keine Nebensache, sondern ein Zwang, ein Ventil und eine Form von Selbstverteidigung gegen eine Welt, die täglich in Illusionen, Propaganda und Lügen ertrinkt. Mein Magazin hat nur einen Zweck, gegen die Verblödung. Es ist kein Beitrag zur Debatte, sondern ein Schuss in den Kopf des digitalen Verfalls.

Wir leben in einer Welt, in der Menschen lieber ihre Meinung teilen als ihr Wissen. Wo „Ich hab das irgendwo gelesen“ reicht, um sich als Experte zu fühlen. Wo Schwachsinn viral geht und Wahrheit im Algorithmus verreckt. Facebook, TikTok, Telegram, Instagram, der moderne Mensch hält sich für informiert, nur weil er ständig überflutet wird. Doch Informationen sind keine Bildung und Meinung ist kein Verstand. Was da draußen kreucht, liked und postet, ist oft nicht mehr als digitaler Müll in Menschengestalt.

Ich habe keinen Respekt mehr vor diesem Bodensatz. Ich schreibe für intellektuellen Selbstschutz, gegen geistige Umweltverschmutzung, für eine Schneise im Dickicht aus Halbwahrheiten und Haltungsdreck. Dieses Magazin ist kein Ort für Konsens, sondern ein Schlachtfeld für Klarheit und Wahrheit. Wer bleiben will, muss denken können. Wer nur Recht haben will, kann gehen.

Natürlich weiß ich, wer in Zeiten der Gleichschaltung kritisch schreibt, wird reflexartig abgestempelt. „Putintroll“, „AfDler“, „Verschwörungstheoretiker“, die Etiketten liegen bereit. Deshalb sage ich es offen, auch ich kann mit meinen Recherchen auf Manipulationen hereinfallen. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Aber im Gegensatz zu vielen anderen versuche ich es wenigstens. Ich prüfe, ich vergleiche, ich lege offen. Und ich stehe dazu, wenn ich mich irre.

Was ich erreichen will? Menschen aus ihrer geistigen Komfortzone reißen. Leser mitnehmen, die noch wissen, was ein Argument ist, die nicht nachplappern, sondern prüfen. Ich will zeigen, wie eng unser Blickfeld geworden ist, wie sehr wir uns an Schlagzeilen klammern, die uns das Denken abnehmen. Ich schreibe, weil es weh tut zuzusehen, wie aus Menschen Papageien werden, wie aus Diskussionen Lärmbelästigung wird, wie aus Kritik nur noch Trotz wird.

Ich bin kein Politiker, kein Aktivist, kein Ideologe. Ich bin ein Autor, der schreibt, weil er sonst platzen würde und das Magazin „Der Keil“ ist mein Schlachtfeld.

Sie haben Fragen – ich habe Zeit

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Egal ob Widerspruch oder Zustimmung – Hauptsache Substanz.
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