1. Dezember 2025
Meinung

Ich kann euch nicht mehr ertragen.

Ich habe es lange geschluckt, zu lange. Immer wieder habe ich weggesehen, gehofft, dass am Ende doch noch die Vernunft siegt. Aber damit ist jetzt Schluss. Ich kann euch nicht mehr ertragen. Euch, die sich für tolerant, aufgeklärt, demokratisch und moralisch überlegen halten und dabei nichts als hetzende, intolerante, selbstgerechte Drecksäcke seid.

Ja, ich rede von euch. Denen, die jeden Menschen fertig machen, der noch selbst denkt. Der nicht brav nachplappert, was Medien, Politik oder irgendein abgehalfterter Talkshow-Experte vorgibt. Menschen, die kritisch hinterfragen, die Zusammenhänge verstehen wollen, die ihren eigenen Verstand benutzen, die macht ihr nieder wie Aussätzige.

Kaum äußert jemand eine andere Meinung, haut ihr drauf. Sofort und reflexartig. „Querdenker“, „Nazi“, „Schwurbler“, „Putin-Troll“, „Aluhut“, euer armseliges Repertoire habt ihr immer parat. Ein Etikett drauf, Schublade auf, Mensch entsorgt. Diskussion beendet. So läuft’s bei euch.

Ihr seid nicht tolerant. Ihr seid auch nicht „besorgt um die Demokratie“. Ihr seid das exakte Gegenteil davon. Ihr seid Feinde des freien Denkens. Ihr seid Feinde jeder ehrlichen Debatte. Ihr seid Feinde des Menschen, wenn er sich traut, Mensch zu sein, mit Haltung, mit Gewissen, mit Zweifeln.

Ihr seid gefährlich, nicht, weil ihr denkt, sondern weil ihr nicht mehr denkt. Weil ihr nur noch reagiert, impulsiv, hasserfüllt, wie dressierte Köter. Und ich frage mich, wart ihr schon immer so? Habe ich das nur früher nicht gesehen, weil ich Teil des Systems war, zu beschäftigt, zu betäubt, zu angepasst? Oder habt ihr euch erst verändert, durch Angst, durch Dauerpropaganda, durch ideologisches Gift, das euch langsam aber sicher zersetzt hat?

Heute, hier in Bulgarien, lebe ich ruhiger. Ich sehe klarer. Ich denke freier. Und genau deshalb trifft mich diese neue Rohheit wie ein Schlag in die Magengrube. Da ist keine Diskussion mehr möglich. Keine echte Auseinandersetzung. Es wird nicht argumentiert, es wird verurteilt. Es wird nicht zugehört, es wird gehetzt. Wer nicht spurt, wird zerstört.

Ich rede mit Freunden darüber, zu oft, zu emotional. Es lässt mich nicht los, denn das, was da gerade passiert, ist keine schräge Laune unserer Zeit. Es ist keine harmlose Eskalation im digitalen Raum. Es ist der Verlust von Menschlichkeit. Der Zerfall unserer Kultur. Ein Rückfall in Denkstrukturen, wie man sie aus Diktaturen kennt, nicht aus dem Land, das einst für Freiheit und Meinungsvielfalt stehen wollte.

Wo seid ihr falsch abgebogen? War es die Angst vor dem Chaos? War es der Wunsch, „auf der richtigen Seite“ zu stehen? Oder einfach nur primitive Arroganz, gepaart mit völliger Selbstüberschätzung?

Ich weiß es nicht. Aber ich weiß eines, ich kann nicht mehr schweigen. Ich werde nicht mehr schweigen. Und ich werde mich nicht beugen, nicht vor euch, nicht vor eurem Hass, nicht vor eurem jämmerlichen Wunsch, jede abweichende Stimme zu vernichten.

Ich verachte euch. Nicht, weil ihr anders denkt, das wäre menschlich, sondern weil ihr nicht mehr denkt. Weil ihr den brutalsten Konformismus lebt, den man sich vorstellen kann und euch dabei auch noch einbildet, die moralisch Überlegenen zu sein.

Aber ich bin nicht euer Spielball. Ich bin nicht euer Mitläufer. Ich bin euer Problem. Weil ich euch durchschaue. Weil ich laut bleibe. Weil ich euch den Spiegel vorhalte, schonungslos, mit voller Wucht.

Und wisst ihr was?
Das tut verdammt gut.

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