6. Oktober 2025
Faktenchecker

Die Faktenchecker – selbst ein Risiko für die Wahrheit

In Zeiten von Fake News und digitaler Desinformation gelten Faktenchecker als die Retter der Demokratie. Sie stellen sich dar als neutrale Instanz, die Lüge und Wahrheit trennt, und viele Medienhäuser, Plattformen und sogar Politiker berufen sich auf ihre Urteile. Doch wer sie genauer betrachtet, erkennt schnell, dass auch sie nicht die reine Wahrheit liefern, sondern selbst Teil eines gefährlichen Spiels geworden sind.

Faktenchecker entscheiden nicht nur, was falsch ist, sondern auch, was wahr sein darf. Sie definieren die Begriffe, sie setzen die Maßstäbe, sie bestimmen, welche Quellen als seriös gelten und welche nicht. Schon allein diese Definitionsmacht macht sie zu Akteuren mit enormem Einfluss. Wer aber kontrolliert sie? Niemand, damit sitzen sie in einer Position, die der Zensur gefährlich nahekommt.

Die Vorstellung, Faktenchecker seien frei von Interessen, ist naiv. Viele von ihnen werden von Medienkonzernen, Stiftungen oder Plattformen finanziert, die selbst Interessen verfolgen. Wenn Facebook Correctiv bezahlt, um Inhalte zu überprüfen, dann überprüft Correctiv nicht die Plattform, sondern das, was auf der Plattform gepostet wird. Das ist keine unabhängige Wahrheitssuche, sondern ein Dienst an einem Auftraggeber und genau hier beginnt die Manipulation.

Die eigentliche Gefahr liegt darin, dass die Öffentlichkeit sich an diese Instanz gewöhnt, wer von einem Faktenchecker widerlegt wird, gilt als erledigt, egal ob die Korrektur korrekt war oder nicht. Später revidierte Fehler erreichen nie die gleiche Aufmerksamkeit wie die ursprüngliche Anklage, damit wird Macht zementiert, die faktisch nicht mehr hinterfragt wird. Faktenchecker sind nicht die Richter über Wahrheit, sondern Menschen mit Meinungen, Methoden und oft auch einer politischen Agenda.

Wenn man es ernst meint mit Aufklärung und Transparenz, dann bräuchte es Faktenchecker der Faktenchecker, unabhängige Stellen, die deren Arbeit genauso schonungslos überprüfen, wie diese es für andere tun. Solange es das nicht gibt, sind Faktenchecks nur einseitige Korrekturen, die leicht missbraucht werden können, ohne Kontrolle kontrollieren sie alles, und das öffnet Manipulation Tür und Tor.

Die Wahrheit ist unbequem, auch Faktenchecker sind fehlbar, auch sie können irren oder täuschen, auch sie sind anfällig für Interessen und Ideologien. Wer ihnen blind vertraut, gibt seine eigene Urteilskraft ab und wer glaubt, mit ihnen sei das Problem der Desinformation gelöst, hat schon verloren. Denn eine Gesellschaft, die ihre Wahrheit an eine einzige Instanz delegiert, schafft sich selbst die Grundlage für Manipulation.

Wahrheit entsteht nicht durch Dekret und nicht durch „offizielle Korrekturstellen“, sie entsteht nur im offenen Diskurs, in Streit und Auseinandersetzung, im mühsamen Ringen mit Argumenten. Solange Faktenchecker selbst nicht überprüft werden, bleibt alles andere eine Illusion und ausgerechnet die, die angeblich gegen Manipulation kämpfen, werden selbst zu deren größter Gefahr.

🔔 Verpasse keinen Beitrag!


Mit der Anmeldung akzeptierst du unsere Datenschutzerklärung.

Der Autor

Copyright © WebWerk Bulgarien. Alle Rechte vorbehalten.
Zurück